Meine Meditationsroutine: Sophie über Vorteile, Tricks und Schweinehunde

Ich mag Meditation und ich bin neugierig. Deshalb finde ich es super spannend andere Menschen über ihre Meditationsroutinen auszuquetschen. Meine liebe Freundin Sophie hat vor Kurzem damit begonnen regelmäßig zu meditieren und ich habe sie direkt zu einem kleinen Interview überredet. Ich durfte sie zu ihrer neuen Routine, ihren Erfahrungen und Tipps ausquetschen. 

Let's talk about Meditation: Sophies Erfahrungsbericht

Huhu Sophie. First things first: Stell dich doch mal bitte vor. Wer bist du und was machst du?

Ich bin Sophie. Ich bin Sängerin und Gesangslehrerin. Ich komme ursprünglich aus Mecklenburg und wohne jetzt seit vier Jahren in Hamburg. Ich habe eine Band, unterrichte viel und mache viele andere coole Dinge. Manchmal singe ich Sachen im Studio ein. Ich schreibe jetzt gerade eine kleine Filmmusik... Es ist für mich sehr aufregend so viele unterschiedliche Sachen zu machen. Meine Tage sind dadurch immer unterschiedlich. Was ich recht cool und inspirierend finde. Es gibt aber auch ein paar Sachen die wiederholen sich jede Woche. Das mag ich dann auch ganz gern. 

Beschreib uns doch mal einen typischen stressigen und einen typischen entspannten Tag.

Ich fange mal mit meinem enstpanntesten Tag an. An dem habe ich dann keinen Termin zu dem ich hin muss, und bloß lauter Zeug das ich zuhause machen muss – von Gesangsstunden vorbereiten über Sachen aufnehmen oder Sachen schreiben. Das ist also quasi frei einteilbar. Dafür manchmal dann umso stressiger, wenn man das dann auch machen muss. 

Der stressigste Tag ist einer an dem ich den ganzen Tag unterrichte, meistens Einzelstunden Gesang. Das tue ich dann manchmal von 10 bis 21 Uhr. Ich möchte auf jeden Schüler natürlich ganz individuell eingehen und ihn die Stunde über motivieren und unterstützen. Da habe ich super viel Input den ganzen Tag über und bin auch die ganze Zeit pumped und auf Adrenalin und brauche dann einen Moment zum Runterkommen zuhause. 

Seit wann meditierst du und wie bist du dazu gekommen?

Das Bedürfnis nach einem Innehalten gibt es schon viele Jahre. Ich habe das dann in ein paar verschiedenen Möglichkeiten angetestet und zum Beispiel mit Yoga angefangen. Da ist ja Meditation eigentlich auch immer dabei und ich habe es als extrem angenehm empfunden. Diese Momente bevor man mit dem Yoga beginnt, wo innegehalten wird. Auch, dass man nicht einfach aus dem Yoga geschickt wird, sondern dass man am Ende auch immer nochmal runterfährt von dem was man gerade gemacht hat. Das tut mir einfach total gut als jemand der bei seiner Arbeit auch viel nach innen schaut.

Ich habe gemerkt, dass ich diesen Teil gern bewusster und häufiger in mein Leben holen möchte, als nur im Zusammenhang mit Sport. Da passte es gut, dass du gerade einen Workshop zur Einführung in die Meditation hier in Hamburg veranstaltet hast. Damit hatte ich alle Tools und Infos die ich brauchte, um entspannt zuhause zu meditieren. Besonders das Finden des passenden Sitzes hat mir das Meditieren viel einfacher gemacht.

Die Sache mit der Meditation war also ein schleichender Prozess bei mir. Ich habe einiges ausprobiert und festgestellt, dass mir das Meditieren echt gut tut und jetzt ist es Teil meines Alltags geworden.

Wie meditierst du?

Meist abends, wenn alles erledigt ist. Dann nehm ich mir mein Schlafzimmer. Das ist dann schon extra reizarm gestaltet. Dann leg ich mir eine schöne Decke auf den Boden, schnapp mir meine Yogablöcke (ein Geschenk von einer lieben Freundin) und setz mich allein hin, stelle mir einen Timer auf 10 Minuten und schließe die Augen. Dann sitze ich einfach nur, genieße die Position und lasse den Tag sacken und geb mir Zeit runterzukommen. Das ist für mich gerade das Wichtigste. Mir fällt es noch schwer die Gedanken dann wirklich loszulassen, aber es tut mir so wie es ist schon super gut - auch später, wenn es darum geht einzuschlafen.

Hast du schon irgendwelche Veränderungen ausmachen können, seitdem du meditierst?

Mir tut die Beschäftigung mit diesem Moment des Innehaltens einfach unglaublich gut. Ich habe da auch sehr viel Bock drauf. Ich möchte mich gut fühlen und mich nicht taub machen mit dem vielen Input den ich Tag für Tag habe.

Allein diese Routine zu haben, dass das jetzt wirklich jeden Abend passiert tut schon sehr gut. Das macht mich auch den Tag über extrem entspannt. Das merke ich schon. Ich steige anders aus dem Tag aus und gehe bewusster in die Ich-gehe-jetzt-schlafen-Phase über. Ich finde schon, dass ich jetzt schon entspannter bin, auch wenn ich es erst seit knapp zwei Wochen so konsequent jeden Abend mache.

Mir hilft die Meditation auch sehr bei meinem Schaffen, weil es da ja auch genau darum geht, mich in diese Sphären zu begeben. Sodass ich frei bin, mich ganz auf den einen Song oder die eine Idee zu konzentrieren und die dann auch gegriffen bekomme. Das zu kultivieren, dass man diese Bubble als Rückzugsort hat – ob man da jetzt einen Song schreibt oder singt oder einfach gar nichts macht. Das ist für mich gar nicht so weit voneinander weg. Und die Fähigkeit in so eine Bubble zu gehen, ohne ständig zu denken "Ach, der Hund..." oder "... die Waschmaschine" oder "... der morgige Arbeitstag", das ist für mich unendlich wertvoll. Ich kann das echt nur jedem empfehlen.

Was fällt dir schwer in der Meditation und wie gehst du damit um?

Wenn ich erstmal sitze, ist es super auf jeden Fall nice. Aber manchmal ist es schon so, dass es schwer ist sich jetzt wirklich nochmal die Blöcke zu schnappen und sich tatsächlich hinzusetzen. Aber ich bemühe mich und finde, dass 10 Minuten dann auch immer irgendwie nicht so wild sind.

Ansonsten habe ich noch Schwierigkeiten, dass ich in dem Moment einfach noch nicht so leer bin. Ich versuch dann einfach immer zu denken: "Einatmen, Ausatmen...", dass das einfach der dominante Gedanke ist. Aber das ist noch schwierig. Die Gedanken sind einfach noch ziemlich laut. Dann fange ich auch an irgendwelche Liste zu machen und denke dann "Mist, das soll ich doch jetzt gerade gar nicht!".

Aber ich denke mal, das wird besser. Wenn auch das System lernt, um diese Zeit ist immer kurz nichts – Vakuum.

Hast du einen Tipp für jemanden der mit dem Meditieren anfangen möchte?

Für mich war der wichtigste Punkt den Raum und die Position zu finden in der es wirklich darum gehen kann, dass ich mich jetzt von meinen Gedanken löse. In der ich nicht denke "es knackt in der Hüfte" oder "das Knie tut weh". Das hat mich extrem befreit, einfach fähig zu sein dann auch auf das Wesentliche zu gucken. Also ich würde jedem empfehlen entspannt herauszufinden, wie und wo das am besten geht. Also sich eine Wohlfühl-Umgebung zu schaffen, technische Geräte zu entfernen (soweit möglich) und erstmal zu gucken: Wie kann man entspannt sitzen? Also erstmal gar nicht eine strenge Sitzhaltung zu suchen. Es soll sich gut anfühlen.

Am Anfang kann es auch schon ein guter Start sein, im Bett einfach drei bis vier Mal zu denken: "Einatmen, Ausatmen". Das man eine positive Assoziation dazu hat, wenn es darum geht dieses nichts zu ertragen, dem man dann beim Meditieren begegnet. Das würde ich empfehlen. Fang klein an. 

 

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